Schwamm drüber!
„Schwamm drüber!“ Das sage ich dann, wenn ich einen Haken an eine Sache machen will. Dann lasse ich Vergangenes da, wo es entstanden ist und fange Neues an.
Das liest sich so leicht, oder? Als wenn das so einfach wäre!
Kleine als auch große Konflikte, Unhöflichkeiten oder jemand hat sich über uns lustig gemacht – das schütteln wir doch nicht so einfach ab! Wie geht es dir damit?
Normalerweise speichern Menschen Negatives in ihrem Langzeitgedächtnis ab. Dort holen sie es immer wieder hervor, betrachten und analysieren es. Damit prägt sich dieses negative Erlebnis tiefer in uns ein.
Verletzungen haften wie Klebstoff an uns, auch wenn sie schon lange vorbei sind. So können wir uns Wochen oder sogar Jahre später noch darüber ärgern.
Damit schleppen wir den Groll von damals mit durch unsere Gegenwart. Das kann ganz schön anstrengend sein!
Ein leichter und wirkungsvoller Aspekt aus der Methode Lingva Eterna sind die Vergangenheitsformen. Mit ihnen hast du die Möglichkeit, belastende Muster hinter dir zu lassen.
Statt zu sagen: „Ich habe dies oder jenes erlebt. Ich fühle mich gekränkt oder verletzt.“
kannst du auch sagen: „Ich erlebte dies oder jenes. (Präteritum) Damals hat es mich verletzt.“ (Perfekt)
Was früher passiert ist, ist passiert. Es ist erledigt. Ich lasse es gut sein. Damit bekommt das Geschehene seinen Platz. Aus dieser Haltung hole ich meine Energie zurück in die Gegenwart. Dahin, wo ich sie haben will.
„Schwamm drüber!“ ist meine Definition für:
1. Ich benenne das, was war, in der richtigen Zeitform.
2. Ich gewinne Lebensenergie zurück.
Es ist ein bisschen wie beim „Mensch ärgere Dich nicht“ – Spiel. Ich habe immer die Möglichkeit, neu anzufangen.
Redensart/Herkunft
Die Redensart „Schwamm drüber“ stammt übrigens aus der Zeit, als Wirtsleute die Schulden ihrer Gäste mit Kreide an eine Tafel schrieben und diese bei Tilgung mit einem Schwamm einfach wegwischten.